Familie Luck-Guntern
Über uns
Seit über 10 Jahren haben wir in der charmanten Gemeinde Ballwil unsere Zelte aufgeschlagen. Hier gibt’s nicht nur absolute Ruhe und eine Bilderbuch-Landschaft, sondern auch das wahre Dorfleben.
Die Liebe zur Natur und den Bergen haben wir quasi in die Wiege gelegt bekommen. Kein Wunder also, dass wir regelmäßig in unsere Heimatkantone Graubünden und Wallis düsen. Vielleicht triffst du uns mal auf einem Berggipfel – mit etwas Glück kriegst du uns sogar lachend und schnaufend vor die Linse!
Wir sind eine sehr aktive Truppe – immer auf Achse, ob sportlich oder kreativ. Langeweile? Kennen wir nicht. Wir sind ständig dabei, die Welt ein kleines bisschen aufzumischen!
Feriengeschichte 2024
Radreise München – Verona
Seit Jahrtausenden schlängelt sich die Via Claudia Augusta wie eine antike Autobahn durch Europa und verbindet den Norden mit dem Süden. Im Sommer 2024 war es dann endlich auch für uns «Neu Zeitler» so weit: Wir schnappten uns unsere Mk-Bikes (Mk steht für Muskelkraft – also ohne ein «E») und machten uns auf den Weg, ein Stück dieser römischen Straße zu erobern.
Wie echte Pedal-Römer haben wir uns akribisch auf dieses Abenteuer vorbereitet. Über 560 Kilometer wollten wir in 11 Etappen runterstrampeln – genug Zeit also, um unterwegs ein paar Sehenswürdigkeiten zu erhaschen und vielleicht das eine oder andere antike Souvenir zu ergattern. Unsere Klamotten haben wir dabei auf das absolute Minimum reduziert. Sie passten locker in unsere Sattel- und Lenkstangentaschen – so viel Platz war da drin, dass sogar Julius Caesar noch ein Paar Socken hätte unterbringen können!
Der 21. Juli 2024 war seit Monaten in unseren Kalendern rot eingekreist. Die Vorfreude war so riesig, dass wir beinahe gezählt haben, wie oft wir noch schlafen mussten. Der große Tag der Anreise nach München per Zug kam dann schließlich doch. Doch, wie sollen wir sagen, die Deutsche Bahn und Fahrräder – das ist wie Pommes und Schokoladensoße. Schon die Buchung per DB-App war ein Abenteuer für sich. Beim Einsteigen in den Schnellzug von Zürich nach München wurden wir dann auch direkt auf die Probe gestellt: Trotz reservierter Plätze mussten wir uns erst mal durch einen Berg aus «Container-Reisekoffern» wühlen, um unsere Drahtesel gemäß Anweisung unterzubringen. Aber hey, wer will schon bequem reisen? Mit reichlicher Verspätung und umso mehr Abenteuerlust kamen wir schließlich überglücklich in München an.
Zwei Nächte blieben wir in dieser wunderbaren Stadt, bevor unser Bike-Roadtrip richtig losging. Klar, ein Tag für Sightseeing ist eigentlich viel zu wenig. Aber dank dem Hop-On-Hop-Off City Tour Bus konnten wir die wichtigsten Highlights abklappern. Ob ein Spaziergang im Schlosspark Nymphenburg, die prächtige Aussicht vom Münchner Dom oder das Spektakel der Surfer auf der Eisbachwelle – München hat uns, trotz einigen kräftigen Regenschauer, voll und ganz in seinen Bann gezogen.
Die ersten 45 km nach Bernried am Starnberger See waren ein Kinderspiel für uns. Wir radelten locker dahin, genossen den Duft der Wälder, gönnten uns ein leckeres Eis in Starnberg und sprangen zur Erfrischung ins kühle Nass. So lässt sich’s leben! Auch der weitere Tag verlief in puncto Kilometer ähnlich entspannt. Das bewölkte Wetter sorgte dafür, dass wir nicht allzu sehr ins Schwitzen gerieten – danke, Wolken!
In Eschenlohe packte uns dann noch der Bewegungsdrang, und wir nahmen den Naturlehrpfad in Angriff. Hatten wir nicht schon genug Bewegung? Aber na ja, warum nicht noch eine Runde drehen? Im B&B in Eschenlohe konnten wir uns schließlich bestens erholen und uns auf die Königsetappe vorbereiten.
Idyllisch schlängelte sich der Radweg am Fluss Loisach entlang, über Garmisch-Partenkirchen hinauf zum 1’212 Meter hohen Fernpass. Die letzten Kilometer waren dank einer Hitzewelle besonders herausfordernd. Unsere Ausdauer und unsere ohnehin schon strapazierten Hintern wurden hier auf eine harte Probe gestellt. Doch das Wiener Schnitzel im Schloss Fernsteinsee entschädigte uns die Quälerei auf zwei Rädern und rundete diese eindrucksvolle Tour perfekt ab.
Am nächsten Tag ging’s früh weiter mit unserer wilden Fahrt Richtung Inn. Doch halt, zuerst noch ein Zwischenstopp bei einer österreichischen Bäckerei – der Duft von frischen Brötchen ist einfach unwiderstehlich! Nach dem leckeren Essen haben wir uns dann ein paar Kilometer weiter ein entspannendes Kneipp-Bad gegönnt. Frisch gebadet und quietschfidel wurden wir auch noch mit der Sichtung von Rehen und Hasen belohnt. Ein tierischer Morgen, oder?
Unsere Etappe führte uns größtenteils am Inn entlang, vorbei an Landeck und weiter nach Prutz. Nach knappen 60 km haben wir am späten Nachmittag unsere nächste Bleibe in Beschlag genommen. Und natürlich haben wir auch unser Ritual «Baden gehen» im Wasserpark Prutz weitergeführt. Plansch, platsch, alle rein ins kühle Nass!
Das Sahnehäubchen der Etappe 5 war der Aufstieg zur Norbertshöhe, der es in sich hatte. Schon bald wurde uns klar, dass hier wirklich Einsatz gefragt ist. Die steilen Schotterwege haben uns ganz schön ins Schwitzen gebracht, und jeder Tritt fühlte sich an wie ein kleiner Sieg. Der eigentliche Anstieg schlängelte sich dann in 11 Kurven auf 1’410 m ü. M. Bei jeder Kurve gab Papa René ein lautes Jauchzen von sich – wie ein Bergsteiger, der die Gipfelflagge hisst!
Nauders, unser Tor ins zauberhafte Südtirol! Auf diese längste Etappe von über 70 km hinunter nach Naturns hatten wir uns, besonders unser Sohn, extrem gefreut. Und unsere Freude wurde keinesfalls getrübt – im Gegenteil, sie wuchs mit jedem Kilometer. Die Wege durch die Apfelplantagen des Vinschgaus waren fantastisch, und das Ziel – ein Wellness-Hotel – lockte uns wie eine Karotte den Esel.
Im Hotel wurden wir herzlich begrüßt, mit leckerem Essen verwöhnt, mit Massagen eingeknetet und mit Baderutschen zum Lachen gebracht. Einfach herrlich! Diese zwei Tage waren der Knaller! Doch organisatorisch gab es einen herben Dämpfer. Diese Wellness-Auszeit war auch die Wechselstelle unserer Kleider. Ein Paket mit frischen Sachen hatten wir vor Abreise abgeschickt, und wo landete es? Im Zoll in Mailand, weil angeblich Informationen fehlten. Hallo? Da haben sich unsere südlichen Nachbarn aber eine besonders kreative Ausrede einfallen lassen – alle Informationen und die nötigen Frachtpapiere waren dran! Na ja, mal sehen, ob unser Paket vor der nächsten Eiszeit wieder nach Ballwil zurückfindet.
Von der Wellness-Oase erholt, ging es dann mit Etappe 7 weiter nach Meran und schließlich nach Bozen. Aber vorher durfte ein Halt am Blühhöhepunkt in Meran nicht fehlen. Die Gärten von Trauttmansdorff sind einfach der Hammer und definitiv einen Besuch wert!
Zwei weitere Tage führten uns von Bozen über Triest nach Rovereto. Die langen, schnurgeraden Strecken mit Gegenwind entlang des Flusses Etsch nagten an unseren Kräften. Aber hey, das Freibad Lido Neumarkt und ein Besuch im Wissenschaftsmuseum in Triest boten uns eine willkommene Auszeit von der windigen Misere. Bei der Übernachtung hatten wir auch echtes Glück – das B&B in Nave San Rocco war wie aus einem Bilderbuch.
Von Rovereto zur Adria nach Lazise brachte uns dann die Etappe 10 mit über 60 Kilometern. Uff, das ständige Auf und Ab war für uns «Neu Zeitler» ganz schön anstrengend. Aber unser Eifer wurde belohnt mit interessanten Radwegen durch die Weinkultur und den charmanten italienischen Dörfern, wo sogar die Katzen italienisch miauen. Die letzten zwei Nächte verbrachten wir mit Wellness und «dolce far niente» im letzten Hotel in Lazise, bevor wir die Rückreise via Verona in Angriff nahmen.
Wie war das noch gleich mit dem Zugreisen mit Fahrrädern? Ein Déjà-vu erlebten wir von Mailand nach Zug. Denn die Beschriftungen der Wagen am Zug in Mailand fehlten noch bei unserem Einstieg. Also drängten sich immer mehr Leute in unser vermeintlich richtiges Abteil. Doch schnell wurde uns klar, dass wir hier mit gefühlten 100 anderen Personen falsch waren. Der Zug rollte los und im Wagen 23 entstand ein riesiges Chaos mit Koffern, Fahrrädern und falsch platzierten Leuten. Die Entwirrung konnten wir dann in Chiasso in Angriff nehmen. Schnell mit Sack und Pack aus Wagen 23 raus – ein Sprint auf dem Perron, als gäbe es kein Morgen mehr – rein in Wagen 3 zu unseren nun richtigen reservierten Plätzen. Geschafft!
Richtig toll war es – unsere Radreise 2024 von München nach Verona! Gespickt mit unendlichen dankbaren und großartigen Eindrücken! Und jetzt wissen wir, wie man richtig Zug fährt – oder auch doch nicht?
Feriengeschichte 2019
Das Wandern ist des Müllers Lust
Muss es immer etwas Grosses und Entferntes sein? Nein. So haben unsere Ferien im 2019 seinen Lauf genommen:
Nach einer kleinen Akklimatisierungs-Phase im Camping in Fiesch VS, starteten wir unsere mehrtätige Gomer-Tour bei schönstem Wetter. Per Bahn von Fiesch bis Bellwald nahmen wir unsere, wie es sich am Anfang noch nicht herausstellte, doch sehr herausfordernde und strenge Wanderung in Angriff. Auf dem bekannten Gomer-Höhenweg ging es dann stetig mit den Aufs und Abs Richtung Obergoms weiter.
Nach 6 Stunden resp. gefühlten 8 Stunden und völlig erschöpft sind wir bei der ersten Hütte angekommen. Empfangen wurden wir von unseren lieben Verwandten herzlich, die die Hütte bereits mit Feuer vorwärmten und uns ein Glas Wein offerierten. Mit vielen schönen Erinnerungen zur ersten Etappe und deren wunderschönen Gegend schliefen wir dann recht früh ein. Der zweite Tag war gespickt mit nichts tun – einfach die Seele baumeln lassen. Klar machten wir einen kleinen Abstecher zum naheliegenden «Berg-Kaffee», um den Tag mit einem wohlschmeckenden Kuchenstück zu versüssen.
Ausgeruht nahmen wir dann am Folgetag die weitere Etappe an. Zuerst gings von der «Biene» hinunter nach Reckingen VS, wo wir wiederum von lieben Verwandten begrüsst worden sind. Ein am Feuer gemachtes und typisches Walliser-Raclette – was will man mehr! Einmal mehr schätzten wir diese Gastfreundschaft!
Gestärkt machten wir uns dann am Nachmittag ins Blinnental auf. Begleitet wurden wir vom ehemaligen Wildhüter und Onkel, der uns die nächste Übernachtungsmöglichkeit hoch oben im Blinnental zeigte und uns den Weg auf der Karte für unsere weitere «Königs-Etappe» instruierte.
Vorerst aber machten wir uns in der kleinen und urchigen Steinhütte gemütlich. Damit wir uns doch ein besseres Bild dieser «Königs-Etappe» machen konnten, rekognoszierte Papa René ein kleines Teilstück des instruierten Weges. Denn auf dem vermeintlichen Weg, der eigentlich nie ein Weg war, sieht es meist anders aus, aus jener, der mittels Karte erklärt worden war.
Vollbeladen und mit einem Seil gesichert stiegen wir dann steil hoch auf 2’500 m ü. M. Der Aufstieg war für uns «Städtler» so anstrengend und zeitintensiv, dass nicht nur Tränen flossen, sondern auch der Gedanke sehr nahe war, die Etappe abzubrechen. Doch, wir haben es nach 7 Stunden geschafft! Überglücklich haben wir die «Seewe» und somit unsere letzte Hütte für weitere zwei Übernachtungen erreicht.
Das frühmorgendliche Ritual im frischen Bergsee, ein feines auf dem Feuer zubereitetes Zmittag, das Diskutieren der erreichten Etappen oder einfach die Aussicht auf die Walliser Alpen schenkten uns ein unglaubliches Erlebnis, welches wir gerne noch heute erzählen!
Wir sagen Dankeschön an all unsere lieben Verwandten, die es uns möglich machten, dass wir diese eindrückliche Wanderung erleben durften!
Bist du bereit für kreatives oder kniffliges?